Ihr Artikel vom 13.02.2019 „Boden ist Grundlage für alles Leben“
Leserbrief :
Oberbürgermeister Wagner behauptet die Wichtigkeit des Bodens erkannt zu haben. Bei der Umsetzung hapert es bei den Stadtvordersten von Wetzlar jedoch gewaltig. Die Stadt Wetzlar plant riesige Natur- und landwirtschaftlich genutzte Flächen, ca. 700.000 m2, für Wohnbau- und Gewerbegebiete zu zerstören und zu versiegeln, obwohl in bestehenden Gewerbegebieten in Wetzlar und näherer Umgebung noch ausreichend Flächen vorhanden sind. Zusätzlich werden Windräder in Schwachwindgebieten, inklusive Baumrodungen im intakten Waldgebiet, errichtet sowie Grünflächen in der Altstadt gepflastert. Als Ausgleich werden faule Kompromisse wie Baumpflanzungen in ohnehin bereits geschützten Gebieten, unnütze Dachbegrünungen oder „Wetzlar´s Wilde Wiesen“ auf z.B. Friedhöfen angeboten.
Diese immense Bodenversiegelung, Naturzerstörung, Zersiedelung der Landschaft und Vernichtung unserer uns ernährenden landwirtschaftlich genutzten Flächen widerspricht allen politischen Vorgaben von Landes- und Bundesregierung. Als würde es keinen Klimawandel und kein Artensterben geben, geht die Stadt Wetzlar rücksichtslos mit unserer Umwelt um. Aktive Bürgerinitiativen sowie die tolle Jugendorganisation „Fridays for Future“ werden für Engagement gelobt. Leider geht man anschließend ohne Konsequenz zur Tagesordnung über und „zieht sein Ding durch“, nur um zweifelhafte Gewerbesteuermehreinnahmen zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen, die am Ende gar nicht entstehen werden. Wie soll in globaler Hinsicht Klima- und Umweltschutz funktionieren und das Artensterben verhindert werden, wenn bereits auf kommunaler Ebene der Wille fehlt, dies umzusetzen ?
Alexander Koller
Hohe Straße 24
35581 Wetzlar
Tel. 06441/73437