Das Wetter bei der Winterwanderung 2017 ließ ja nichts zu wünschen übrig. Ganz anders sah es am 27.01.2018 aus. Trüb, neblig und ungemütliches Wetter konnte aber 17 Naturburschen und – Madeln nicht davon abhalten, die geplante Winterwanderung durchzuführen. Trotz Nebel aber trockenem Wetter startete die Wandergruppe am Samstag Richtung Weil und Lochwiese, wo sie vom Revierförster Thomas George begrüßt wurde. Er hatte allerlei Wissenswertes über den Zustand des Waldes zu berichten. Eingangs erklärte er, das vorige Frühjahr bis in den Frühsommer hinein sei zu trocken gewesen. Das habe sich sehr negativ auf den Grundwasserspiegel und den Zustand der Bäume ausgewirkt. Allerdings sei es momentan genau umgekehrt; es sei viel zu nass und
niederschlagsreich. Dies sei für den Wald insgesamt und insbesondere für die Waldwirtschaft ein großes Problem geworden. Es fehlten auch die kalten Tage mit richtigem Frost. Wenn diese Zeit sonst dazu diene, Bäume zu schlagen, sei dies im Augenblick nicht möglich. Der Boden sei zu aufgeweicht, so dass man mit Maschinen nicht in den Wald könne, abgesehen davon, dass in diesem Falle auch zu große Schäden an Boden und Wegen entstünden. Um mit Waldwirtschaftsarbeiten beginnen zu könne, müsste es mindestens einige Tage richtig Frost geben; das sei momentan aber nicht absehbar. Deutlich sei die Misere auch daran erkennbar, dass Sägewerke und holzverarbeitende Betriebe nicht mehr mit dem wichtigen und bedeutenden Rohstoff Holz versorgt werden könnten. Es gebe sogar Betriebe, die bereits Kurzarbeit angemeldet hätten. An anderer Stelle machte er am Beispiel einer Buche deutlich, welche Schäden durch langanhaltende Trockenheit entstünden. Diese geschädigte Buche müsse gefällt werden. Das Holz dieser Buche sei nur noch von minderer Qualität und könne demzufolge nur noch eingeschränkt verwendet werden, bspw. für den Bau von Holzpaletten, aber nicht mehr in der Möbelindustrie als Furnierholz. In der Folge ging er auf die Auswirkungen des Sturms „Friederike“ ein, der vorige Woche über Deutschland hinweggefegt war. Andere Regionen habe es weitaus stärker getroffen. Entwurzelt worden seien fast ausnahmslos Fichten als Flachwurzler. Der aufgeweichte Boden habe ein Übriges dazugetan und habe den Wurzeln keinen Halt mehr geben können. Insgesamt habe dies dazu geführt, dass der Bestand der Nadelbäume im hiesigen Forst noch weiter zurückgegangen sei und nur noch einen geringen prozentualen Anteil am Baumbestand ausmache. Insgesamt sei der Anteil des Nadelholzes innerhalb des Waldbestandes ohnehin rückläufig. Bruno Übelacker dankte Thomas George für seine Ausführungen, die von der Gruppe mit großem Interesse aufgenommen wurden. Die Wanderung endete am Schützenhaus, wo das traditionell im Backhaus zubereitete Lammessen wartete.
(Bericht und Bilder: Dieter Gerwin und Bruno Übelacker)