„Das war Spitze“ hätte Hans Rosenthal mit einem Sprung in die Höhe wie seinerzeit in der Fernsehsendung Dalli Dalli diesen zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürger aus nah und Fern zugerufen, die sich zur Demo der Bürgerinitiative (BI) Stopp – Industrie und Gewerbegebiet Münchholzhausen Dutenhofen eingefunden haben. Nicht nur Münchholzhäuser und Dutenhofener fanden den Weg aufs Feld, wo diese Landschaft verschandelt werden soll, nein, sie kamen aus dem ländlichen Gießener Raum, aus Lahnau, Frankfurt der Wetterau und wo auch immer. Diese Menschen leiden alle unter der Willkür der Politiker im Land und in den Kommunen. Das Volk wird nicht mehr mitgenommen, es wird alles im Verborgenen entschieden und wenn der Sack zu ist, dann erst werden Bürgerinnen und Bürger über das Vorhaben unterrichtet und verkaufen uns das dann als demokratisches handeln.
Zu Beginn der Veranstaltung berichtete Klaus Schäfer, Mit-Initiator der BI Stopp – Gewerbegebiet Nord, ausführlich über das was bisher geschehen ist und deckte dabei einige Ungereimtheiten der Kommunalpolitiker auf.So verlas er ein Zitat von Priska Hinz, die seit dem 18. Januar 2014 in Hessen Staatsministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. ist. Vor etwa zwei Wochen, also Anfang August 2019, gab sie folgendes Zitat von sich:
„Mit Blick auf den Klimawandel und mehr Unwetter kommt es auf jeden qm unversiegelten und begrünten Boden an.“
Wo ist das Problem? Das Problem ist, dass gerade unsere „Grünen“, allen voran Norbert Kortlücke der sich ziemlich bedeckt hält, aber in das gleiche Horn der Flächenversiegeler bläst. Die reden und reden, aber praktizieren gerade das Gegenteil.
Es folgte Jürgen Hardt von der BI Domhöfe, der über ebenfalls hanebüchenen Entscheidungen des OB und seiner „Generäle“ berichten konnte. Er zitierte Gutachten von Wirtschaftsprognosen (Prognos) in den USA aus früheren Jahren, als bei uns bei weitem noch nicht die Rede von Flächenfraß usw. die Rede war. Die Gutachter wurden als Angstmacher verspottet, letztendlich ist die Entwicklung schlimmer geworden als es prognostiziert war. Man kommt zu der Überzeugung, Wetzlars Politiker ignorieren alles, was gegen den Raubbau der Natur spricht. Das Regierungspräsidium (RP) gibt Gutachten über Wirtschaftsentwicklung und Bedarf an Gewerbegebieten in Auftrag, aber noch nie wurde vom RP ein Gutachten über den Zustand unserer Natur in Auftrag gegeben.
Rudi Fippl, stellvertretender Vorsitzender des Dachverbandes „HGON“ aus Solms (Lahn- Dillkreis) wandte sich mit einem Grußwort an die Anwesenden und ermunterte die BI´s weiter zu machen mit den Worten „Lasst euch nicht klein reden“. Den Politikern geht es letztlich nur um Wählerstimmen. Die Wetzlarer Spilburgkaserne wurde schon nach Abzug der Bundeswehr negativ in Sachen nachhaltige Gewerbeansiedlung verschlafen und Gewerbesteuereinnahmen verballert. Er weist daraufhin, dass nun auch wir anfangen müssen, Wasser zu sparen. Jeder Versiegelung hindert das Regenwasser ins lebenswichtige Grundwasser zu gelangen. Jedes Ökosystem wird durch Versiegelung geschwächt. Die Rede von Rudi Fippl sehen Sie in Youtube Hessencam HIER
Der Vorsitzende der BI Dahlheim macht seinem Unmut Luft, hier geht es um die Umlegung der B49. Auch hier werden wieder abertausende Quadratmeter nutzbarerem Boden durch Straßenbau besiegelt. Die Umlegung der B49 Brücke beim Forum wird der Innenstadt Wetzlar immens schaden, die Kaufkraft wird immer weniger werden, wie die Kunden ausbleiben.
Auch in Lützellinden gehen die Bürgerinnen und Bürger auf die Barrikaden, da sie mit einem bereits sinnlosen Gewerbegebiet im Bereich des Autohofes belogen wurden. Die damals versprochenen Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen sind bis dato ausgeblieben.
BI Bioneles aus Friedberg schilderte gleiches im Wetteraukreis bis nach Frankfurt.
Joachim Schäfer von „hessencam“ stellte fest, dass in Wetzlar etwas nicht stimmt. Die Stadt nimmt Bürger nicht mit und entscheidet Sachen, zu denen Bürger erst informiert werden, wenn nichts mehr zu machen ist. Hier geht es speziell um das Baugebiet „Rasselberg“ in Wetzlar. Da posiert der Strahlemann M. Wagner auf einem Wahlkampfflyer mit dem Versprechen „Nein zum Baugebiet Rasselberg“! Und was passiert jetzt? Es wird gebaut.
Baron Münchhausen erzählte auch im 15. und 16. Jahrhundert Geschichten, über die man heute lacht. Nur uns Bürgerinnen und Bürger ist absolut nicht zum Lachen!
Abschließend meldete sich Stephan Schmidt von der BI Rechtenbacher/Wetzlarer Straße, die es geschafft haben, dass die horrenden Straßenbeiträge nicht von den Straßenanlegern bezahlt werden müssen. Er steigerte sich in bekannter Manier und feuerte die Anwesenden an, weiter zu kämpfen, denn es lohnt sich. Rundfunk und Fernsehen werden aufmerksam und kommen von selber, um zu berichten. Zu Abschluss gab er den Kommunalpolitikern von Wetzlar den guten Rat mit auf den Weg: „Legt euch nicht mit Münchholzhäusern an, erst recht nicht, wenn Dutenhöfer dabei sind“!
Weitere Videoclips von „Hessencam:
https://www.youtube.com/watch?v=1TGlKYj59c4
https://www.youtube.com/watch?v=bP1r_PNbqNY
https://www.youtube.com/watch?v=3B92QTO6ZmE
https://www.youtube.com/watch?v=hChZvCCtNmA&t=132s