Jahreshauptversammlung der Natur- und Vogelfreunde Münchholzhausen

JHV 2025 Natur- u. Vogelfreunde Münchholzhausen e. V. 17.01.2025

 

Die Jahreshauptversammlung am 17.01.2025 war trotz Konkurrenz durch Handball und Fußball erfreulich gut besucht.
Der Vorsitzende Bruno Übelacker gab in seinem Bericht einen Überblick über die Aktivitäten und Veranstaltungen des vergangenen Jahres:

Bei der Winterwanderung informierte Christoph Daumen über den Zustand des Waldes. Mittlerweile seien durch die Klimaveränderung auch die Eichenbestände angegriffen und in einem geschädigten Zustand. Klaus Schäfer berichtete im Bereich des Dorlarer Waldes über das dort geplante Gewerbegebiet. Vereinsmitglied Dirk Weber gab interessante Einblicke in die Bedeutung der Grenzsteine und deren Aufschriften an den Gemarkungsgrenzen.

Die Beteiligung bei der Aktion Saubere Landschaft war erfreulicherweise mit rund 50 Helferinnen und Helfern ausgezeichnet, sodass eine große Menge Abfall aus der Natur eingesammelt werden konnte. Bedauerlicherweise werde das ehrenamtliche Engagement seitens der Stadt offensichtlich nicht so wertschätzend wahrgenommen, so der Vorsitzende. 
(Siehe Bericht hier

Bei der Vogelstimmenwanderung unter der Leitung von Christoph Daumen konnten über 30 Vogelarten identifiziert werden. Mit 27 Personen war die Beteiligung auch sehr gut, was für den Stellenwert dieser Wanderung spricht. (Siehe Bericht hier)

Der Fledermausabend mit Rudi Fippl (HGON) war mit über 50 Teilnehmern, (Siehe Bericht hier)darunter vielen Kindern, sehr gut frequentiert. Nach einer interessanten Präsentation im Gemeindehaus konnten im Freien zahlreiche Fledermäuse mit Ultraschalldetektoren geortet und zum Teil auch identifiziert werden. Aufgrund des großen Interesses ist in diesem Jahr ein Besuch des „Fledermaushauses“ in Greifenstein-Allendorf geplant.

Bruno Übelacker berichtet über die Gefährdung von Feuersalamandern und anderen Amphibien im Bereich der Niederschlagsentwässerung der Autobahnbrücke Münchholzhausen. In dem Betonbauwerk komme es je nach Witterung immer wieder zu Verlusten, da die Tiere nicht mehr aus eigener Kraft aus dem Betonbecken herauskommen können. Aus seiner Sicht seien hier dringend Abhilfemaßnahmen erforderlich.

Der Erste Vorsitzende bedankte sich am Ende seines Berichtes bei allen freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement bei den Arbeitseinsätzen im vergangenen Jahr.

Der Natur- und Vogelwart Roland Enders gab anschließend interessante Einblicke in die Entwicklung der heimischen Vogelpopulation und konnte von einigen außergewöhnlichen Beobachtungen des vergangenen Jahres berichten. Hier ein paar Fotos von Roland aus unserer Gemarkung bei Nistkastenpflege aufgenommen.

Während der Bestand an Meisen und Kleiber relativ stabil geblieben sei, war der Trauerschnäpper früher häufiger anzutreffen. Gründe für die negative Tendenz sei vermutlich der Insektenschwund und, da er ein Langstreckenzieher und somit Spätheimkehrer ist, seien die Nistmöglichkeiten eventuell schon von Meisen, Kleiber und dergleichen belegt. Eine bestimmte Dichte der Nisthilfen sei deshalb sehr wichtig.

Der Bestand bei den Greifvögeln sei wiederum gering geblieben. Als Ursachen könnten mehrere Faktoren verantwortlich sein. Das feuchte Wetter und ein damit verbundener Nahrungsmangel (Mäuse, Kleintiere etc.), der Uhu als Feind, Stürme, die Bäume und Horste zerstören sowie eine Zunahme von Störchen, Grau- und Silberreihern, da diese Nahrungskonkurrenten sind.

Beim Steinkauz gab es das erste Mal seit vielen Jahren eine Brut mit zwei Jungen. Das Aufstellen einer zweiten Brutröhre, einer sogenannten Vorratskammer, trug hier zum Erfolg bei. Der Waldkauz konnte in seinem Tageseinstand beobachtet werden. Für ihn wurde ein neuer Nistkasten angebracht.

Beim Neuntöter sei mit 8-9 Revieren eine aufsteigende Tendenz feststellen. Er sei mittlerweile nicht nur in der „Kühmark“ (ein Gebiet an der L3451 zwischen Autobahnauffahrt Münchholzhausen und Leitz-Park, Anm. d. Red.), sondern auch in anderen Gebieten unserer Gemarkung zu beobachten.

Vom Schwarzspecht seien wieder 2 Reviere festgestellt worden. In einer Spechthöhle wurden 3 Jungtiere groß. Grünspecht, Buntspecht, Mittelspecht konnten noch oft beobachtet, eine Brut aber nicht nachgewiesen werden.

Die Feldlerche, sie steht auf der Liste bedrohter Tiere, sei in der Gemarkung noch an verschiedenen Orten zu beobachten und sogar in der Schattenlänge mit 2 Revieren, trotz Bautätigkeiten im Rahmen der Erschließungsarbeiten.

Beobachtet werden konnte eine leichte Zunahme an Fressfeinden wie Siebenschläfer und Waschbär, weshalb nach und nach die Nistkästen mit Schutzvorrichtungen versehen werden sollen.

Der Beauftragte für die Nachwuchsarbeit Klaus Schäfer informierte die Versammlung u.a. über eine im vergangenen Jahr angebotene Vogelstimmenwanderung für Kinder, bei der aber leider nur eine sehr kleine Gruppe von Eltern mit Kindern teilgenommen habe. Klaus Schäfer blickt dennoch optimistisch in die Zukunft, da die neu in den Vorstand gewählte Sandra Übelacker als seine Nachfolgerin beste Verbindungen zu Kindergarten und Grundschule habe und wünscht ihr viel Erfolg in ihrem neuen Amt. 

Nach den Berichten der Fachwarte und der Kassenprüfer, die dem Kassenwart eine hervorragende Buchführung attestierten, standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Und wie es sich für einen Verein der Vogelfreunde gehört, wurden in den Vorstand drei „Vögel“ gewählt, die da wären: Andre Vogel 2. Vorsitzender, Luis Vogel und Linus Vogel als Beisitzer.
Wahlleiter Stefan Schmidt, der durch seine lockere Art die Wahl des Vorstandes interessant gestaltete, berief folgende Vorstandsmitglieder von der Versammlung André Vogel als 2. Vorsitzender, Bernd Hellhund als 1. Schriftführer, Sandra Übelacker als Beauftragte für die Jugendarbeit und Pia Übelacker als Zweite Schriftführerin gewählt. In ihrem Amt bestätigt wurden die Zweite Kassiererin Anke Müller und der Natur- und Vogelwart Roland Enders. Als Beisitzer wurden Luis Vogel und Linus Vogel neu in den Vorstand berufen.

Ehrung für langjährige Vorstandsarbeit v.L. Vors. B. Übelacker ehrt Berthold Weber, Dieter Gerwin, Klaus Schäfer.

Verabschiedet wurden der Zweite Vorsitzende Berthold Weber nach 27 Jahren aktiver Vorstandsarbeit, der Erste Schriftführer Dieter Gerwin, der sein Amt durchgehend 33 Jahre bekleidet hatte sowie der Beauftragte für die Jugendarbeit Klaus Schäfer, seit 35 Jahren aktiv im Vorstand, davon 16 Jahre als Erster Vorsitzender.

Der Vorsitzende Bruno Übelacker dankte den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für ihre langjährige Tätigkeit für den Natur- und Vogelschutz und überreichte ihnen ein Abschiedsgeschenk.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung wurden für 40-jährige Vereinstreue Angela Müller und Klaus Grumbach mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Ehrung von Klaus Grumbach und Angela Müller für 40-jährige Mitgliedschaft durch den 1. und 2. Vorsitzenden

                             Der neue Vorstand

Von links.: Sandra Übelacker, Marc Schmidt, Pia Übelacker, Bernd Hellhund, Bruno Übelacker, Roland Enders, Anke Müller Andre Vogel. 

Die Ehrung (Bild links) für 25-jährige Mitgliedschaft von Ute und Rainer Dietrich konnte leider nicht vorgenommen werden, da beide nicht anwesend waren.

 

Bericht: Bernd Hellhund, Fotos: Hubertus Pfaff