Fledermaus, ein Wunderwerk der Natur

Erfreut zeigte sich der Vorstand unter Vorsitz von den Natur- und Vogelfreunden Bruno Übelacker und Moderator Rudolf Fippl über die stattliche Anzahl von Interessenten die der Einladung zum Fledermausvortrag gekommen waren. Auch die Kinder hörten aufmerksam zu.19:30 Uhr am Freitag, dem 16. August war ungewöhnlich aber machte Sinn, denn nach der Theorie wollte man die scheuen Tierchen in der Natur draußen sehen. Und dazu muss es mindestens dämmern.

Die regelmäßigen Vorträge, Veranstaltungen, Kurse und Exkursionen zu Natur- und Artenschutzthemen Rudolf Fippls, Stellvertretender Vorsitzender der HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.) sind sehr beliebt und kurzweilig.

Die Zwergfledermaus ist die kleinste in unseren Breiten  

Amphibien, Vögel und Fledermäuse sind für den Solmser seit jeher von besonderem Interesse. Ihrem Schutz widmet er sich mit unglaublichem Durchhaltevermögen, wobei er auch die Konfrontation mit der Politik nicht scheut.

Dies sollen ca. 200-300 Exemplare unter dem Giebel des Hauses in Greifenstein-Allendorf sein

2004 hat Fippl für die HGON das Fledermaushaus in Greifenstein-Allendorf (Lahn-Dill-Kreis) erworben und im Dezember 2012 den alten Bahnhof von Mümling-Grumbach (Höchst im Odenwald), den sogenannten „Mausohrbahnhof“. Beide Gebäude sind inzwischen landesweit bekannte Fledermaus-Infozentren und beherbergen bedeutende Wochenstuben des Großen Mausohrs. Im Fledermaushaus in Greifenstein-Allendorf „wohnen“, bzw. hängen über 1000 (in Worten eintausend) Fledermausmütter und zusätzlich 900 Neugeborene unter dem Dach.

Mit Bild und Video, dazu viele Details brachte er die Münchholzhäuser Besucherinnen und Besucher des Vortrags zur scheuen Spezies Fledermaus dazu, diese Nützlinge mit anderen Augen zu sehen, wenn sie denn mal später im freien zu sehen waren. Mit Hilfe von Fledermausdetektoren hörte man die von der Fledermaus ausgestoßenen hochfrequenten Rufe, die der Mensch normal nicht hören kann. Hatte man ein Knattern in dem Gerät vernommen, huschte auch schon kurz darauf eine Fledermaus vorbei. Allein an der Art des Knatterns identifizierte Fippl welche Fledermaus das war. Im Laufe des abendlichen Spaziergangs stand Bruno Übelacker ihm beiseite. Wenn die Richtung feststand, wo die Fledermaus sein könnte  sah man für Bruchteile von Sekunden zwischen den Häusern die in der Nähe von Straßenlampen  die „Quelle der Rufe“. 

Gespannt hören wir auf das Knattern des Detektors und warten, ob wir die Fledermaus auch sehen.

Der Ultraschallruf einer Fledermaus dauert nur wenige Sekundenbruchteile. Im normalen Suchflug erfolgt der Ortungsruf rund zehn Mal pro Sekunde. Wird Beute „erhört“, steigert sich die Ruffrequenz auf bis zu 100 Rufe pro Sekunde bis der Fang erfolgt. Das Erkennen von Fledermausarten anhand ihrer Rufe muss allerdings, genau wie beim Gesang der Vögel, erlernt werden.

Alle heimischen Fledermäuse jagen und orientieren sich mit Hilfe der Ultraschall-Echoortung. Die Laute werden in einem Bereich von etwa 20 bis zu 140 Kilohertz (kHz) erzeugt. Sie sind allesamt für den Menschen nicht wahrnehmbar, denn die menschliche Hörfähigkeit endet bei 16 bis 18 Kilohertz.